Insel

Tag 8

Dienstag, 30.05.2023

Der Wecker klingelte ziemlich früh, da wir uns schon um 7:30 Uhr zum Frühstück trafen. Als Tageshighlight stand heute der Ausflug auf die Insel Bozcaada an. Bei Nieselregen und grauverhangenem Himmel fuhren wir mit dem Bus etwa 2 Stunden zum Fähranleger. Unterwegs stieg ein Tourguide zu, der uns während der Fahrt über Land und Leute informierte. Gut gelaunt, da nun doch die Sonne zum Vorschein gekommen war, gingen wir an Bord. Kurze Zeit später kontrollierten tatsächlich zwei bewaffnete Zollbeamte in Uniform gewissenhaft unsere Ausweise. Letztendlich stellten sie sich aber als zwei sympathische und humorvolle Gesprächspartner heraus, die auch für Fotos zur Verfügung standen. Nach einer 30minütigen Überfahrt wurden wir von der Insel Bozcaada mit strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen empfangen.

Insel

Unser Reiseführer zeigte uns einen Teil der Insel und erklärte uns deren eigentlichen griechischen Ursprung. Wir stiegen über das kleine Städtchen auf eine Anhöhe, um von dort mit einer absolut spektakulären Aussicht über das weite Meer belohnt zu werden. Mit drei alten Windmühlen auf der Hügelkuppe und einer mächtigen Burganlage am Ufer der Insel fühlten wir uns in eine andere Zeit versetzt. Die weiß getünchten Häuser, versteckten engen Gassen und liebevoll dekorierten Lokalitäten verbreiteten einen griechischen Flair, der bei uns für Begeisterung sorgte.

Insel

Wir probierten einheimisches Kleingebäck mit ungewöhnlich schmeckenden Zutaten und bummelten durch die Marktstände. In einem wunderschönen Gartenlokal tranken wir (natürlich) türkischen Tee.

Essen

Radife, die Frau des an dem Projekt beteiligten Lehrers, belegte wie am Fließband routiniert Cig-Köfte (gefüllte Teigfladen). In Deutschland wäre es eher unüblich, in einem Lokal sein eigenes Mittagessen mitzubringen und zuzubereiten, hier störte es niemanden.

Essen

 

Am Nachmittag zogen wie vorhergesagt ab 15:30 Uhr Gewitterwolken auf und es begann zu donnern. Um 16:00 Uhr legte die Fähre mit uns an Bord Richtung Festland wieder ab. Allen Teilnehmern fiel der Abschied von der Insel schwer, so sehr  hatte sie uns verzaubert.

hafen

Auf der Rückfahrt nach Can kamen wir an Canakkale vorbei und legten dort noch einen Zwischenstopp zum Bummel an der Hafenpromenade, dem Besuch des Spiegelbazars und (mal wieder) Tee trinken ein.  Mit dem Sonnenuntergang fuhren wir dann in die Abenddämmerung hinein durch die grüne hügelige Landschaft zurück nach Can. Im Bus herrschte (wie so oft) ausgelassene und fröhliche Stimmung, bei türkischer und deutscher Musik wurde laut mitgesungen und geklatscht.

Can

Um 21:30 erreichten wir das Hotel und stürzten uns auf die bereitgestellte Suppe. Draußen verkündeten unterdessen ein lautes Hupkonzert und Autokorsos den Meistertitel von Galatasaray Istanbul. Mit Sonne im Herzen und deren Folgen auf Kopf, Nacken und Armen endete dieser erlebnisreiche und gleichzeitig „seelenstreichelnde“ Tag. Die Blogschreiber konnten vor lauter Entspannung den Laptop nicht mehr einschalten und beschlossen, das am nächsten Morgen nach dem Frühstück nachzuholen.

Das Feedback der Jugendlichen an uns gestaltete sich recht emotional, mit Wehmut hinsichtlich der wenig verbleibenden gemeinsamen Zeit. Ihnen wurde bewusst, wie stark sie zusammengewachsen sind und Freundschaften geschlossen haben. Ihre Erwartungen, Hoffnungen und Hingabe bezüglich des Projekts sehen sie für sich weit übertroffen und sie möchten gar nicht an den Abschied denken.

 

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